3. Station
22.-25.2.2024: Melbourne
Melbourne liegt am Yarra River. Gegründet wurde die Stadt im Jahr 1835; ihren Namen erhielt sie 1837 nach dem damaligen Premierminister von Großbritannien, William Lamb, 2. Viscount Melbourne.
Elisabeth, eine meiner Blogfreundinnen, die schon seit ein paar Jahren nicht mehr bloggt, schrieb einst: "Wenn ich die Wahl zwischen Sydney und Melbourne hätte, ganz klare Entscheidung für zweiteres." Sie begründete das unter anderem folgendermaßen: "Melbourne ist eine Stadt der Kunst und Kultur, man begegnet dieser überall, während Sydney sich mehr auf Business und Banken konzentriert hat, das kann selbst das Opernhaus dort nicht rausreissen."
Firmen-, Lokal- und Produktnennungen... - die ohne Sponsoring, ohne Auftrag und ohne Bezahlung erfolgt.]
Schöne Abendstimmung am Yarra River nach einem Wolkenbruch (während dem wir in einem Chinalokal essen waren 😊💦👍). Ansonsten hatten wir in Melbourne nur trockenes Wetter. |
Unten seht ihr Fotos von unserem letzten Frühstück in Sydney, von unserem Quantas-Flugzeug und unserem Melbourner Hotel. Ankunft in Melbourne um 12:35 nach gerade mal 1 Stunde 35 Minuten Flugzeit.
Weil unser Zimmer noch nicht fertig war, als wir ankamen, gab's einen Gratis-Drink an der Bar - und wegen der Verwirrung mit der Doppelbuchung bekamen wir einen zweiten Gratis-Drink 🍹🍸😉😋 |
Wir wissen bis heute nicht, was da genau schief gelaufen ist, jedenfalls klärte unsere Reisebüro-Tina das mit dem Veranstalter (FTI) und die versicherten uns und dem Hotel, dass wir keine Doppelbuchung hätten und das Mercure das richtige Hotel sei.
Das war aber nicht das einzige Problem, das wir in Melbourne hatten. Das Mercure Hotel war nämlich etwas weit vom Zentrum entfernt. Das hätte uns nicht weiter gestört, denn es hatte schöne große Zimmer und die City war mit der Straßenbahn gut erreichbar.
ABER - und das erfuhren wir leider auf die harte Tour*) - es war zu weit entfernt von der Innenstadt, um von den Ausflugs-Bussen 🚌 angefahren zu werden!
🌏🌎🌍🌎🌏
Nun, betrachten wir das Positive dieser Sache: Wir hatten nun mehr Zeit, um uns Melbourne anzusehen, nämlich sowohl den restlichen 22. als auch den 23. Februar. Ich zeige euch, was wir an diesen beiden Tagen alles von der Stadt gesehen haben:
Die Gebäude links sind die St Paul’s Cathedral (oben) und das Manchester Unity Building. Unten rechts Frau Rostrose in einem ihrer leichten Standdard-Reise-Outfits. |
Unten seht ihr eines der Wahrzeichen von Melbourne - die Flinders Street Railway Station (Neubau frühes 20. Jahrhundert). Rechts unter der Jugendstilverzierung die berühmten Uhren des Bahnhofs, die schon aus dem Jahr 1860 stammen. Mehr darüber HIER (deutsch) und HIER (englisch). Einen Uhrturm besitzt der Bahnhof seit 1883 (siehe Foto rechts unten).
Links unten zu sehen ist die Sandridge Bridge mit der mobilen Skulptur The Travellers von Nadim Karam - mehr darüber HIER sowie HIER (deutsch) und HIER (englisch). Entlang der Brücke, zwischen Skulpturen und Fußgängerweg, informieren 128 Glastafeln über Australiens Ureinwohner und Immigranten. 2007 zerstörte Vandalismus 46 Tafeln, deren Reparatur nahezu 300.000 Aussie-Dollar kostete.
Noch mehr Kunst und interessante Architektur in Melbourne gibt's in der nächsten Collage zu sehen. Die attraktive Glasgewölbedecke gehört zu The Block Arcade (1893) - eine der schönsten Einkaufspassagen des späten viktorianischen Zeitalters.
Die Skulptur Ophelia - ein farbenfrohes Mosaik im Picasso-Stil von Deborah Halpern - wurde 1996 zum Gesicht einer Tourismuskampagne in Melbourne gewählt. Mehr zu Künstlerin und Kunstwerk HIER und HIER (beides englisch).
The Guardians / Die Wächter - sind zwei farbenfrohe Skulpturen an der Southbank, geschaffen 1997 vom Australischen Bildhauer Simon Rigg aus italienischem Marmor und mit Keramikfliesen verkleidet.
Das orientalisch anmutende Gebäude in dieser und der nächsten Collage ist das 1929 erbaute Forum Theatre.
Oben links: Das Stadtwappen Melbournes mit dem Lateinischen Motto 'Vires Acquirit Eundo' - „Wir erwerben Kraft, während wir gehen“; oben rechts und unten links weitere Ansichten des Forum Theaters; unten rechts: die Docklands, Melbournes moderne Hafencity |
Murals bei den Docklands, leider weiß ich nicht, wer die Künstler sind. Ich liebe vor allem das mittlere Bild der alten Frau. Es erinnert mich an meine Mutter - vergleicht vor allem DIESES Foto links oben. |
In Melbourne gibt es jede Menge Street Art zu entdecken. Hier nur ein paar Beispiele - weitere werden folgen. Auf die Murals an den Pier-Absperrungen (oben) stießen wir, während wir eine Fahrt mit der Straßenbahnlinie 35 unternahmen. (Diese City-Line ist gratis, allerdings zuweilen auch hoffnungslos überfüllt. Also raus aus der Tram, Murals fotografiert - und dann gönnten wir uns ein Getränk in der Hafencity 😊🍷)
Street Art in der Hosier Lane: Angeblich ist die etwas versifft wirkende (und ebenso riechende), mit Graffiti übersäte Gasse der Mittelpunkt der Straßenkunstszene Melbournes. Die Lane ist beliebt für Fotoshootings von Touristen, aber auch von Hochzeitspaaren - und wird manchmal auch als „Übungsgasse“ bezeichnet, weil hier jeder seine Spuren hinterlassen kann.
Wir spazierten auch durch einige der schönen Parkanlagen in Melbourne. In den Kings Domain Gardens gibt es am Eingang des Sidney Myer Music Bowl ein auffälliges Wandgemälde zu besichtigen. Das ausdrucksstarke Aborigines-Mural - gemalt von Street-Artist Matt Adnate - hat mich schwer beeindruckt. Von diesem Künstler gibt es HIER noch mehr zu sehen, und HIER geht's zu seiner Website mit einem Entstehungsvideo des Murals. Das von Adnate gemalte Werk zelebriert die Schönheit der kulturellen Leistung der First Nations.
Leider werden Australiens Ureinwohner auch in Zukunft kein größeres politisches Mitspracherecht erhalten, wie aus einer Volksbefragung im Oktober 2023 hervorgeht. Obwohl der Großteil der Bevölkerung zunächst zu einem «Ja» tendiert hatte, sprach sich beim sogenannten Voice-Referendum die Mehrheit der Wahlberechtigten gegen das Vorhaben aus, den Aborigines mehr Rechte zu geben. (Die konservative Opposition hatte in den vorangegangenen Monaten massiv Stimmung gegen die Pläne gemacht und die Meinung im Land gedreht.) Auch einige Indigene lehnten das Vorhaben ab, teilweise weil es ihnen nicht umfassend genug erschien... (Quelle: KLICK)
Wie ihr seht, halte ich die Flagge der Aborigines hoch. Mehr über die Flagge könnt ihr HIER und HIER lesen. Ein indigener Mann hielt im Park offenbar eine Feuer-Zeremonie ab.
Unten: Der Shrine of Remembrance zählt zu den besonderen Sehenswürdigkeiten in Melbourne - es dient als Gedenkstätte für alle Australier, die Kriegsdienst leisteten.
Nächste Collage: Details der Blumenuhr in den Queen Victoria Gardens.
Die Statue Die Hand Gottes von Carl Milles kenne ich aus Stockholm, denn im Jahr 1985 habe ich viele begeisterte Stunden im dortigen Millesgården verbracht! Ich war ganz verblüfft, dieser Figur in Melbourne zu begegnen - bis ich gelesen habe, dass es offenbar mehrere dieser Bronzestatuen gibt, die beispielsweise in Tokio, Melbourne und Peking zu sehen sind.
Bei den weißen Vögeln handelt es sich um Kakadus der Corella-Art, vermutlich um Nacktaugenkakadus. Davon waren ganze Schwärme im Park unterwegs.
Der schwarzweiße Vogel ist ein Stelzenmonarch (Grallina cyanoleuca).
In der folgenden Collage gibt es abermals schwarz-weiße Vögel zu sehen - es handelt sich um Flötenkrähenstare aka Australische Elster (Gymnorhina tibicen); sie sind aber nicht näher mit den hiesigen Elstern verwandt. HIER und HIER findet ihr interessante Informationen über diese Vögel. Manchen von euch sind die Australian Magpies vielleicht durch das Buch Penguin Bloom bekannt (oder durch seine herzerwärmende Netflix-Verfilmung) - die wahre Geschichte eines jungen Flötenkrähenstars, der einer querschnittgelähmten Frau wieder neuen Lebensmut gab.
🐧🐧🐧
Apropos "Penguin": Mr. Constantine, der Chief Concierge unseres Hotels, gab uns den Tipp, abends kurz vor Sonnenuntergang zum St. Kilda Pier zu gehen. Er meinte, es gäbe zwar keine Garantie, aber da wir schon unseren Zwergpinguin-Ausflug versäumt hatten, wäre das vielleicht eine Möglichkeit, doch noch welche zu sehen.
Leider konnten wir (obwohl wir lange warteten und uns an verschiedenen meiner Meinung nach infrage kommenden Stellen umsahen), keine Zwergpinguine entdecken, sondern nur Möwen, Blässhühner und ... Kitesurfer:
Das Ganze sah ziemlich cool und spannend aus - aber um ehrlich zu sein: Wäre ich ein 🐧 Zwergpinguin, würde ich hier nicht an Land kommen wollen... Außerdem hielten sich manche Leute nicht an das "Hunde-an-die-Leine"-Gebot, das dort am Strand galt - und Hunde sind definitiv eine Bedrohung für die Pinguine 😔👎.
Ein Schild wies darauf hin, dass der St. Kilda Pier erneuert und dabei auch auf den Schutz der Little Blue Penguins geachtet wird. Hoffen wir, dass diese Maßnahmen wirklich etwas bringen...
Unten seht ihr Edi und mich vor dem Arbeiterdenkmal und außerdem bei verschiedenen anderen Stopps entlang der Küstenstraße. Das Wetter wurde während des Verlaufs der Tour immer besser und wärmer 🌞. In der folgenden Collage links unten seht ihr auch unsere sympathische Busfahrerin / Tourguide Vicky.
An dieser Stelle ein paar Worte zum Besucherzustrom,
damit ihr keine unrealistischen Vorstellungen bekommt: Auch wenn ihr
auf meinen Fotos keine Touristen, sondern nur Felsen seht, fallen all
diese Sehenswürdigkeiten unter "extrem gut besucht"! Das heißt,
die Parkplätze sind rappelvoll, und auch auf den Wegen zu den jeweiligen
Naturschönheiten ist einiges los. Usprünglich hätten wir die Apostel
noch vor der Shipwreck Coast besuchen sollen, doch Vicky musste, um dem
großen Trubel auszuweichen, unsere Route etwas abwandeln.
Wie auch immer, wir waren glücklich, denn beinahe wäre dieser Ausflug für uns ins Wasser gefallen. Und wir hatten letztendlich soo traumhaftes Wetter und einen soo tollen Blick auf die Landschaft 😎🌞😍!
🌏🌎🌍🌎🌏